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003 wall clock - Neuropathische Schmerzen

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Neuropathische Schmerzen: Diagnostik und Therapie

Etwa jede zehnte Person leidet unter neuropathischen Schmerzen, doch Anzeichen wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheitsgefühle sind nicht immer leicht zu erkennen. 

Die Ursachen für neuropathische Schmerzen sind ebenso vielfältig wie ihre Symptome. Oft steckt eine Polyneuropathie dahinter, aber auch andere Faktoren wie Diabetes mellitus, erhöhter Alkoholkonsum, Vitaminmangel sowie:
Rückenmarksverletzungen, Amputationen, Schlaganfälle und Multiple Sklerose können neuropathische Schmerzen verursachen. Im Durchschnitt weist jeder dritte Schmerzpatient eine neuropathische Komponente auf, besonders häufig in Verbindung mit Rückenschmerzen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen erhält keine spezifische Therapie.
Insbesondere neuropathische Schmerzen mittlerer Stärke werden häufig nicht diagnostiziert. Doch warum ist das so? Eine Kombination mit anderen Schmerzarten erschwert häufig die Erkennung neuropathischer Schmerzen. Außerdem werden bei schweren Erkrankungen wie Krebs die neuropathischen Schmerzen oft in den Hintergrund gestellt, da die Heilung im Vordergrund steht. Dennoch sind chemoinduzierte Nervenschmerzen für die Betroffenen schwer zu ertragen.

Diagnostik: Plus- und Minussymptome berücksichtigen

Neuropathische Schmerzen treten häufig spontan auf, unabhängig von Bewegung oder Belastung. Betroffene beschreiben sie oft als brennend, kribbelnd, stechend oder elektrisch. Die Leitlinie „Diagnose und nicht interventionelle Therapie neuropathischer Schmerzen” empfiehlt bei der Diagnostik eine Betrachtung von Plus- und Minussymptomen:

Minussymptome: zum Beispiel sensorische Defizite wie Hypästhesie und Hypalgesie.

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Plussymptome: Dazu zählen brennende Schmerzen, vor allem in Ruhe, einschießende Schmerzattacken, Allodynie und Hyperalgesie.

Erfassung der Neuropathie-Schwere: Die Schwere einer Neuropathie wird mit validierten Schmerzfragebögen, wie etwa dem Paindetect, und einer klinisch-neurologischen Untersuchung bestimmt. Diese wird durch Labortests (z. B. auf Diabetes, Vitaminmangel oder Entzündungen) ergänzt. Mithilfe apparativer Diagnostik und bildgebender Verfahren lassen sich zudem Läsionen oder Nervenschäden nachweisen.

Wie unterscheiden sich nozizeptive von neuropathischen Schmerzen?

Nozizeptive Schmerzen, wie chronischer Rückenschmerz oder Arthrose, sind häufig belastungsabhängig. Typischerweise folgen sie einem zirkadianen Rhythmus, was bedeutet, dass die Schmerzintensität über den Tag und in der Nacht variiert.
Neuropathische Schmerzen hingegen beeinträchtigen die Betroffenen dauerhaft, oft durch brennende oder einschießende Schmerzepisoden.

Therapie neuropathischer Schmerzen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt folgende Ansätze zur Behandlung neuropathischer Schmerzen.
Medikamente der 1. Wahl: Antikonvulsiva wie Gabapentin und Pregabalin, tri- und tetrazyklische Antidepressiva sowie der SSNRI Duloxetin (zugelassen nur für diabetische Neuropathie).
Medikamente der 2. Wahl: Topische Behandlungen wie Lidocain-5%- oder Capsaicin-8%-Pflaster, besonders bei fokalen Nervenschädigungen.
Ultima Ratio und 3. Wahl: Niederpotente Opioide mit dualem Wirkmechanismus (Tramadol, Tapentadol) und hochpotente Opioide für den Einzelfall.

Bei der Anwendung von Pregabalin sind Warnhinweise zu beachten.

Ergänzend können nicht-medikamentöse Therapien wie Physiotherapie, transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) oder in bestimmten Fällen eine Rückenmarkstimulation (SCS) hilfreich sein. Auch kognitive Verhaltenstherapie sowie Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung können unterstützend wirken.
Pregabalin ist seit Kurzem auch als langwirksame Retardtablette erhältlich, die im Vergleich zu anderen Antikonvulsiva mit mehrfacher Dosierung nur einmal täglich eingenommen werden muss.
Der gleichmäßige Wirkstoffspiegel von Pregabalin im Blut hat eine positive Wirkung auf den Dauerschmerz, da es Schwankungen im Plasmaspiegel vermeidet, die häufig Nebenwirkungen verursachen.

 

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