Hirse gegen Haarausfall: Was steckt dahinter?
Für viele Betroffene bedeutet Haarausfall eine erhebliche psychische Belastung, weshalb der Bedarf an wirksamen und sicheren Behandlungsmöglichkeiten groß ist. Erfahren Sie hier, ob und wie Hirse in der Therapie von Haarausfall helfen kann.
Die androgenetische Alopezie (AGA) ist eine genetisch und hormonell bedingte Form des Haarausfalls und die häufigste Ursache für Haarverlust bei Menschen kaukasischer Abstammung. Während AGA bei Männern durch eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Dihydrotestosteron (DHT) ausgelöst wird, ist die genaue Ursache bei Frauen noch nicht vollständig geklärt. Aufgrund des hohen Leidensdrucks, insbesondere bei Frauen, und der eingeschränkten Behandlungsoptionen wird ständig nach neuen Therapiemöglichkeiten gesucht.
Begrenzte Behandlungsmöglichkeiten bei AGA
Zur Behandlung der androgenetischen Alopezie stehen nur wenige Optionen zur Verfügung. Minoxidil, ursprünglich ein Medikament gegen Bluthochdruck, wurde aufgrund seiner Nebenwirkung des verstärkten Haarwachstums für die Behandlung von AGA entdeckt. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch unklar. Es wird vermutet, dass Minoxidil das Überleben von Haarzellen und dermalen Papillarzellen unterstützt und so das Haarwachstum durch antiapoptotische Mechanismen fördert. Es wird topisch aufgetragen, kann aber bei längerer Anwendung zu Hautreizungen und unerwünschtem Haarwuchs an Gesicht und Körper führen. Daher sollte es nur auf die Kopfhaut aufgetragen werden.
Finasterid, ein 5-alpha-Reduktasehemmer, reduziert den Haarverlust durch eine Senkung des DHT-Spiegels im Blut. Da die weibliche AGA jedoch selten auf hohe DHT-Spiegel zurückzuführen ist, zeigt Finasterid bei Frauen wenig Wirkung und ist für diese Patientengruppe nicht zugelassen. Auch bei Männern erfordert Finasterid eine langfristige Anwendung, wobei potenzielle Nebenwirkungen wie sexuelle Funktionsstörungen für Sicherheitsbedenken sorgen.
Miliacin aus Hirse: Ein potenzieller Wachstumsförderer
Auf der Suche nach alternativen Ansätzen zur Behandlung von Haarausfall rückt die Hirse, insbesondere die Rispenhirse (Panicum miliaceum), zunehmend in den Fokus. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser Hirseart machen sie interessant, insbesondere der Phytosterol Miliacin, das im Hirsesamenöl (Millet seed oil; MSO) enthalten ist. Studien zeigen, dass Miliacin die Zellteilung und den Stoffwechsel in Keratinozyten fördert und Haarzellen vor Apoptose schützt. Eine Untersuchung hat sich mit der möglichen Verwendung von MSO zur Behandlung oder Vorbeugung der androgenetischen Alopezie beschäftigt.
Zu den beobachteten Effekten gehören:
1. In vitro konnte MSO das Zellwachstum in den dermalen Papillenzellen (HFDPC) der
menschlichen Haarfollikel anregen.
2. In einem Mausmodell, in dem durch Testosteron eine AGA induziert wurde, stimulierte MSO
das Haarwachstum und führte zu einer signifikanten Vergrößerung und Zunahme der
Haarfollikel (p <0,001).
3. Die Gabe von Miliacin aktivierte im Mausmodell Proteine, die das Zellwachstum fördern,
insbesondere den β-Catenin-Signalweg, der eine entscheidende Rolle im Haarwachstum spielt.
Gut zu wissen ist: Miliacin zeigte auch bei anderen Haarausfallformen positive Effekte. In klinischen Studien verkürzte die Einnahme von Miliacin die Telogenphase bei Telogenem Effluvium signifikant und verbesserte die Kopfhauttrockenheit und den Haarzustand.
β-Catenin und Haarwachstum
Der β-Catenin-Signalweg ist von zentraler Bedeutung für die Haarentwicklung. Er beeinflusst die Einleitung und Dauer der Anagenphase sowie die Differenzierung der Keratinozyten in der dermalen Papille. Eine reduzierte Aktivität von β-Catenin in den dermalen Papillarzellen der Haarfollikel kann das Haarwachstum hemmen und zu einem frühzeitigen Übergang in die Katagenphase führen. Zudem spielt β-Catenin eine wichtige Rolle bei der Differenzierung von Haarfollikel-Stammzellen zu Haarfollikelzellen.
Weitere Phytosterole in der Hirse sind β-Sitosterol, Campesterol und Stigmasterol
Neben Miliacin enthält die Rispenhirse weitere Phytosterole wie β-Sitosterol, Campesterol und Stigmasterol. Diese könnten ebenfalls positive Effekte auf das Haarwachstum haben. In einem in-silico-Screening wurden β-Sitosterol und Campesterol als mögliche Inhibitoren der 5-alpha-Reduktase identifiziert. Da die 5-alpha-Reduktase eine zentrale Rolle bei der Umwandlung von Testosteron zu DHT spielt, könnten diese Phytosterole einen therapeutischen Nutzen bei der Behandlung von AGA bieten.
Priorin® Kapseln mit Hirseextrakt
Bei AGA kommt es unter anderem zu einer verminderten Durchblutung der Haarwurzeln und einem Nährstoffmangel (wie Pantothensäure, Biotin und L-Cystin). Dies kann Haarausfall begünstigen und schließlich zum Absterben der Haarwurzeln führen. Die in Priorin® Kapseln enthaltene Kombination aus Hirseextrakt, Pantothensäure und L-Cystin kann die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln verbessern, selbst bei eingeschränkter Durchblutung.